Innenstadt in Ahaus

Mit dem Bau einer innerstädtischen Entlastungsstraße haben sich für die Innenstadt von Ahaus neue Entwicklungsmöglichkeiten in funktionaler und gestalterischer Hinsicht geboten. Das städtebauliche Konzept für den Innenstadtbereich Ahaus hat auf Grundlage der neuen Entwicklungsmöglichkeiten die Reparatur des städtischen Kontextes und die Gestaltung der zentralen öffentlichen Räume zur Aufgabe erhoben.

Die neue Konzeption für die Innenstadt von Ahaus basiert auf folgenden Leitgedanken:

  •  Die charakteristischen kleinteiligen Raumfolgen fortsetzen
  • Den einzelnen Stadträumen jeweils eine eigene räumliche Prägung verleihen
  • Die unterschiedlichen Teilbereiche stärker miteinander vernetzen

Die Wallstraße präsentiert sich als zentraler innerstädtischer Parkplatz. Diese „Wunde“ der Stadt, die ehemals bebaut war, soll wieder geheilt werden. Der ruhende Verkehr wird in eine Tiefgarage verlegt, die in zwei Abschnitten realisiert werden kann. Das neue Gesicht der Wallstraße wird von einer grünen Stadtlandschaft geprägt. Unterschiedliche Grünräume mit markanten Landschaftselementen und eine kleinteilige Baustruktur sollen hier einen vielfältig nutzbaren Raum entstehen lassen. Im Gegensatz zur Wallstraße wird in der Marktstraße, der fast parallel laufenden Fußgängerzone, ein steinerner „Stadtteppich“ ausgerollt. Er soll den Zusammenhalt zwischen den unterschiedlichen Platzräumen (Kirchplatz – Oldenkottplatz – Rathausplatz) herstellen und die unterschiedlichen Sequenzen miteinander verbinden. Die Linearität des Straßenraums wird durch einseitig angeordnete Lichtstelen verstärkt. Eine Zonierung über zurückhaltende „Stadtmöbel“ soll vor allem den Bedürfnissen der angrenzenden Geschäfte gerecht werden. Die einzelnen städtischen Räume bieten sehr unterschiedliche Raumeindrücke. Das Konzept arbeitet die Charakteristika heraus und erzeugt damit Abwechslung und Spannung. Die verschiedenen Stadträume werden über grüne Akzente und Wasserelemente in unterschiedlicher Form (Wasserstele, Brunnen, Fontänenfeld) in den Platzbereichen miteinander verklammert. Die öffentlichen Räume erhalten – durch ihre Gestaltung – bestimmte Nutzungsprioritäten, bleiben jedoch für die verschiedensten städtischen Aktivitäten (Feste, Märkte, Veranstaltungen) zugänglich. Die schon heute vorhandenen Nutzungsschwerpunkte, wie der Einkaufsbereich, Standorte für Gastronomie etc., werden ausgebaut und neue Aktivitäten in weniger beanspruchten und genutzten Zonen installiert. Die Stadt Ahaus hat einen integrativen Stadtmarketingprozess für die gesamte Stadt in Gang gesetzt, in den auch die Umgestaltung der Innenstadt einbezogen ist. Auf diese Weise wird die Attraktivität der Stadt als Wohn-, Lebens-, und Wirtschaftsstandort gestärkt und es konnten wertvolle Anregungen im weiteren Planungsprozess berücksichtigt werden.

Ort

Ahaus (D)

Auftaggeber

Stadt Ahaus

Beauftragung

Rahmenplanung Innenstadt, Innenstadtgestaltung

Planungszeitraum

2001-2007

Planungsumfang

Fußgängerzone (18.000 qm)

Team

Planergruppe GmbH Oberhausen (Freiraum)

KUB Ingenieurbüro Kettler und Blankenagel GmbH, Münster (Bauleitung)