Leben und Erholen im Kieler Süden

Grundidee
Die landschaftlich attraktive Lage im Kieler Süden ermöglicht die Entwicklung eines neuen hochwertigen Wohngebietes. Das neue Gebiet soll sich harmonisch in die Topografie und Landschaft einbetten. Das Grundprinzip des neuen Gebietes ist die Verbindung von Naturlandschaft und Kulturlandschaft. In diesem neuen Stadtdorf werden die Vorzüge von Stadt und Dorf verbunden: Auf der einen Seite vielfältige Wohntypologien und eine „Neue Mitte“, auf der anderen Seite kleinteilige Nachbarschaften und Freiraumbezug.

Städtebauliches Gesamtkonzept
Das Gegenüber von Natur- und Kulturlandschaft schafft ein kleinteiliges und grünes Gesamtbild. Das Entwurfsprinzip folgt einem klaren Motiv: Eine dörfliche Morphologie, welche sich in die Landschaft einfügt und an den klassischen Dorfstrukturen der Region orientiert. Ein dichterer Kern, der sich um einen zentralen Anger legt und eine Dichte, die zu den Rändern hin abnimmt. Das Stadtdorf setzt sich aus mehreren Wohnquartieren zusammen, welche für sich einzelne kleine Nachbarschaftszentren ausbilden. Jedes Wohnquartier gruppiert sich um einen Quartiersplatz mit Kita. Das Zentrum umfasst die zentralen sozialen Funktionen des Kieler Südens. Über den Freiraum und starke Wegeverbindungen wird das Zentrum mit den weiteren Ortsteilen verbunden. Die Landschaft wird bis in das Zentrum der Siedlung hereingezogen und zum Teil des neuen Angers. Dabei nimmt diese Freiraumzunge die sanft geschwungene Topografie auf und ermöglicht auch die Entwässerung des Gebietes. An der Freiraumzunge liegen die Bildungseinrichtungen mit Anschluss an die Sportflächen im Nordwesten. Die Wohngebiete werden mit der Landschaft verzahnt. Es entstehen vielfältige Kontaktpunkte, Sichtbeziehungen und Übergänge aus den Wohngebieten und Wohnhöfen in die Landschaft. Gliederndes Elemente sind hierbei die Knicks, die die Quartiere und Erschließungen gliedern und mit der umliegenden Landschaft verbinden.

Wohntypologien und Nutzungen
Der neue Stadtteil dient überwiegend als Wohnquartier. Hier ist eine heterogene Mischung unterschiedlicher Typologien von Einzel- über Doppel- und Reihenhäuser, bis hin zu Geschosswohnungsbau mit Einfamilienhausqualität vorgesehen. Der Geschosswohnungsbau ermöglicht zukunftsfähige, barrierefreie Wohnformen, die unterschiedlichen Wohnformen ermöglicht: Single-Haushalte, Starter-Familien vor dem Umzug in das eigene Heim, Senioren, gemeinschaftliche und intergenerationelle Wohngruppen und Wohngemeinschaften. Baugruppen, preisgedämpfter und geförderter Wohnraum sorgen für eine soziale Mischung und Gemeinschaft.

Im Ortszentrum konzentrieren sich die sozialen und Versorgungsfunktionen des Kieler Südens. Das Dorfgemeinschaftshaus bildet das Scharnier zwischen gebautem Zentrum und Freiraum. Um das Dorfgemeinschaftshaus und insbesondere um den zentralen Angerplatz gruppieren sich weitere Nutzungen wie Cafés oder kleinteiliger Einzelhandel, Versorgungseinrichtungen sowie Dienstleistungen und Ärzte, die primär der Versorgung des neuen Stadtteils dienen, darüber hinaus aber auch Anziehungskraft auf die bestehenden Das Zentrum entwickelt sich entlang der Freiraumzunge nach Westen. An der Freiraumzunge sind die Schule und Sporthalle angelagert. Nach Nordwesten hin schließen sich neue Sportflächen an, die die bestehenden Sportflächen ergänzen.

Neben der Grundschule sieht das Konzept Kindertagesstätten vor, die sich im Zentrum der einzelnen Teilquartiere an den Quartiersplätzen befinden, direkten Zugang zu den Grünfugen und damit dem Landschaftsraum aufweisen und der Versorgung der Wohnquartiere dienen.

Ort

Kiel (D)

Auftraggeber

LEG Entwicklung GmbH, Kronshagen

Beauftragung

Werkstattverfahren, Rahmenplanung

Planungszeitraum

2018

Planungsumfang

95 ha

Team

Förder Landschaftsarchitekten