IEHK Wiesbadener Straße

Der Stadtraum Wiesbadener Straße im Kasteler Westen befindet sich seit Jahren in einer Umbruchsituation und stellt sich 2017/2018 als heterogene Gemengelage mit großen Potenzialen dar. Unterschiedliche Nutzungen mit verschiedenen Charakteren, Dichten und gestalterischen Ansprüchen prägen den Raum, der auf der einen Seite stark von Bahnlärm belastet wird und auf der anderen Seite das enorme Potenzial des Rheinufers aufzeigt. Die bereits zur Diskussion stehenden Nachnutzungen von Brachen und Konversionsflächen, u. a. die ehemalige Papierfabrik Clemens und die Kastel Housing Area, verdeutlichen den aktuellen planerischen Handlungsbedarf für diesen Teil von Mainz-Kastel.

Für den Bereich um die Wiesbadener Straße in Mainz-Kastel zwischen Kaiser- und Theodor-Heuss-Brücke wurde deshalb im Auftrag des Stadtplanungsamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden ein Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK) erstellt. Das Konzept ist im Trialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Verwaltung und der Politik entwickelt worden und zeigt Perspektiven für die zukünftige Stadtteilentwicklung auf. Unter Berücksichtigung der sich vollziehenden sozialen und demografischen Veränderungen und des wirtschaftlichen Wandels werden deshalb mit dem integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Perspektiven für die zukünftige Stadtteilentwicklung „Wiesbadener Straße“ aufgezeigt. Das Konzept ist fortschreibbar angelegt und bildet den Rahmen für einen nachhaltigen Stadtumbau. Dies geschieht vor allem durch eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Siedlungsstrukturen, eine Adressbildung im öffentlichen Raum, die Stärkung der Grünen und Blauen Infrastruktur sowie die Förderung lokaler Initiativen und Partnerschaften.

Die entwickelten Leitlinien, Ziele, Maßnahmen und Impulsprojekte münden dabei in eine vernetzende Gesamtstrategie, die sich in das gesamtstädtische, integrierte Stadtentwicklungskonzept Wiesbaden 2030+ einbettet und relevante Potenzialräume „Flächen im Wandel“ vertiefend ausarbeitet.

Prozessorientiert angelegt, ist das integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept in einem engen Austausch mit der Bürgerschaft und den Eigentümerinnen/Eigentümern sowie der Verwaltung und der Politik erarbeitet worden. In der Phase der Grundlagenermittlung wurden u. a. Akteursgespräche gehalten sowie eine zweitägige Veranstaltung mit Ideenwerkstatt und Planungslabor durchgeführt. Dies hatte den Zweck die Akteure und Initiativen vor Ort in den Prozess einzubinden und ihre Sichtweisen, ihre Meinungen und Wünsche als Expertenwissen in die Konzeption einfließen zu lassen.

Das integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept Wiesbadener Straße soll zeitnah durch die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden beschlossen werden und als öffentlich und politisch legitimierter Planungskorridor für weitere Bauleitplanungen in diesem Gebiet dienen.

Ort

Wiesbaden, Mainz-Kastel (D)

Auftraggeber

Stadt Wiesbaden

Beauftragung

Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept

Planungszeitraum

2016-2017

Planungsumfang

Stadtteil