Neue Zeche Westerholt

Grundidee

Das „Kraftfeld Westerholt“ stellt neue Bezüge mit seiner Umgebung her und verknüpft sich mit dem Stadt- und Landschaftsraum und der Region. Das Kraftfeld entsteht aus dem Thema der neuen Energie- und der Feldstruktur des Standortes. Das Areal erzeugt Kraftfelder aus Energie, Wasser, Gemeinschaft, Freizeit und Gewerbe als neue Impulse für den Stadtteil und für die Region. Auf dem Standort werden zwei Dimensionen vereint. Zum einen wird die Fläche wieder in den Stadtteil integriert und lokal eingebunden. Zum anderen kann der Stadtteil durch das Thema Energie für die Klima-Expo NRW und als Freizeitstandort (Wavegarden) regionale Bedeutsamkeit erfahren.

Konzept

Das „Kraftfeld Westerholt“ wird durch ein starkes städtebauliches Grundgerüst gebildet. Im Zentrum steht die Scholle, die auf dem historischen Raster der Zeche beruht und von Grünzügen eingefasst wird. Entlang der Egonstraße wird der Standort mit der bestehenden Gartenstadt verbunden und in den Bereich der Gartenstadt erweitert. Der zentrale Bereich des Kraftfeldes baut sich in mehereren Schichten auf. Entlang der Egonstraße besteht die „Neue Gartenstadt“. Die historischen Gebäude der Zeche werden mit dem Bürgerzentrum und den zentralen Funktionen zum öffentlichen Bereich des neuen Quartiers. Südlich schließt ein Gewerbeband an, das die Grenze zum Landschaftsraum bildet. Der östliche Bereich formuliert eine Erweiterung und Arrondierung des bestehenden Wohngebietes an der Grünstraße. Die Anknüpfung an der Bahnhofstraße bildet das Tor und den Eingang des Kraftfeldes. Den westlichen Auftakt des Quartiers bildet der Wavegarden als prägender Freiraum. Die ergänzenden Funktionen des Wavegardens verbinden sich mit dem Bestand zu einem neuen Baufeld in der westlichen Erweiterung der Neuen Gartenstadt. Wasser und Energie sind die Leitmotive der städtebaulichen Struktur. Die verschiedenen Wasserelemente werden im Raster des Kraftfeldes sichtbar.

Die „Allee des Wandels“ wird als neue „Schlagader“ mitten durch das Kraftfeld Westerholt geführt und verbindet die Innenstadt Westerholts im Westen mit dem Stadtteilpark Hassel im Osten. Zwei übergeordnete Grünzüge queren in Nord-Süd-Richtung und schaffen die Verbindung zwischen Westerholter Wald im Süden und der Zechensiedlung sowie dem Landschaftsraum im Norden. Das „Kraftfeld“ bettet sich in seine Umgebung ein, indem es an seinen Randbereichen auf den jeweiligen Charakter des angrenzenden Landschaftsraumes reagiert und sie in einer einheitlichen Gestaltungssprache zusammenführt: Im Westen die Felder des Biomasseparks Hassel, im Norden das lockere Grün der Gartenstadt, im Osten die Bahnhofstraße und die Innenstadt Westerholts und im Süden der Westerholter Wald.

In der Zwischennutzungsphase werden in Bezug auf den im Westen angrenzenden Biomassepark Hassel, die bereinigten, aber noch nicht bebauten Flächen als Felder zur Biomasseproduktion bereitgestellt. Somit wird auf der eben noch unattraktiven Brache quasi sofort die Qualität eines Landschaftsparks erzeugt. Mit dem Fortschreiten der Bebauung geht diese Nutzung langsam zurück. Vor allem in Form eines großen „Schilfmeers“ aus Miscanthus wird die Biomasseproduktion jedoch weiterhin fortgeführt. Die von Norden kommende gewachsene, lockere Grünstruktur der Gartenstadt „tröpfelt“ in Form von frei gesetzten Bäumen in das Gebiet hinein. Auf der städtischen Seite im Westen bildet ein einladender Platz an der Bahnhofstraße den Auftakt des Gebietes. Lineare Baumreihen leiten von hier aus auf eine großzügige Freifläche vor dem Wagenumlauf. Die „Festwiese“ wird nördlich von dem neuen Umlagerungsbauwerk flankiert, das als zeichenhaftes Hochplateau inszeniert wird. Der im Süden anschließende Westerholter Wald wird zukünftig über den neuen Lärmschutzwall hinweg „schwappen“ und bildet zusammen mit dem als Erdskulptur modellierten Wall („the wave“) die räumliche Einfassung des Planungsraumes im Süden.

Ort

Gelsenkirchen / Herten (D)

Auftraggeber

Stadt Herten, Stadt Gelsenkirchen, RAG

Beauftragung

Dialogorientiertes Gutachterverfahren

Planungszeitraum

2015

Planungsumfang

29 ha

Team

GREENBOX landschaftsarchitekten

Dieter Blase, Essen (Ökonomie)