In einem aktuellen Beitrag im Handelsblatt beleuchtet Prof. Christa Reicher die Zukunft der Innenstädte – und wie sie auf die Herausforderungen unserer Zeit reagieren können. Unter dem Eindruck multipler Krisen, vom Klimawandel über die Pandemie bis hin zum Strukturwandel im Handel, stehen viele Stadtzentren vor einer grundlegenden Neuorientierung. Entscheidend sei nun, die Transformation aktiv zu gestalten: Mit neuen Nutzungsmischungen, mehr Aufenthaltsqualität und einer konsequenten Orientierung an Resilienz und Nachhaltigkeit.
„Die Innenstadt braucht mehr Nutzungsmischung und eine Belebung rund um die Uhr.“
Der klassische Einzelhandel verliert an Bedeutung – doch das eröffnet Chancen für Wohnen, Bildung, Kultur, Handwerk und Grünräume. Ziel ist eine lebendige, multifunktionale Innenstadt, die rund um die Uhr genutzt wird und Menschen durch Vielfalt anzieht. Grünflächen und Freiräume generieren dabei einen doppelten Nutzen: Sie optimieren das Stadtklima und steigern langfristig den ökonomischen Wert urbaner Räume.
Ein zentraler Baustein ist dabei der grüne öffentliche Raum. Begrünte Plätze, Wasserflächen und weniger versiegelte Flächen wirken nicht nur klimatisch positiv, sondern steigern mit ihrer Aufenthaltsqualität und Identität auch en ökonomischen Wert der umliegenden Grundstücke und Immobilien. So kann sich die scheinbar unökonomische Idee einer „grünen Stadtmitte“ langfristig als die nachhaltigere und ökonomischere Strategie herausstellen. Die Innenstädte der Zukunft müssen sich kontinuierlich neu erfinden – sind wandelbar, vielfältig und offen für Neues. Nur durch mutige Planung, kreative Konzepte und die Zusammenarbeit aller Akteur:innen können sie ihre Identität bewahren, neue Nutzungen aufnehmen und Orte schaffen, die Menschen anziehen – heute wie morgen.
[Der vollständigen Artikel erschien in der Oktoberausgabe des HandelsblattJournals.]